Konstruktion:
Die ehemalige Scheune mit Gewölbekeller besteht aus Bruchsteinen mit Wandstärken bis zu 140 cm und hatte eine Dachkonstruktion aus drei Sprengwerken mit einer Zwischendecke als Zugband. Das Bruchsteinmauerwerk aus Gabrosteinen mit Fugenmaterial aus Kalkmörtel war sehr feucht. Durch die Lage direkt am Bach hatte das aufgehende Bruchsteinmauerwerk ständig Feuchtigkeit gezogen und diese in einer "Schwammfunktion" bis an die Wandkrone transportiert. Durch die permanente Durchfeuchtung des Mörtels einerseits und des fortlaufenden Luftwechsels andererseits, wurde dieser fest und hat damit einen Beitrag zur Stabilität der Wand geleistet.
Im ersten Arbeitsgang wurde das Gebäude "trockengelegt". Dazu wurden die Wände (t = 45 cm bis 140 cm) mit einem Diamantseil horizontal 50 cm unter der geplanten Bodenplatte durchtrennt und mit einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit gesichert (Ausführung durch die Fa. Adicon, Rödermark). Damit wurde die ursprüngliche Konstruktion und Funktion der Wände grundlegend verändert. Die Wand und die Fugen sind komplett ausgetrocknet und das Fugenmaterial wurde so porös, dass es mit den Fingern ausgekratzt werden konnte. Um die erforderliche Stabilität der Wand wieder zu erreichen, wurden die bestehenden Fugen (innen und aussen) wandabschnittsweise rd. 15 cm "ausgeklammert" und mit einem groben diffussionsoffenen Kalktrass Maschinenputz neu verfugt.
Das bestehende Dach wurde durch ein neues Sparrendach mit Aufsparrendämmung ersetzt. Die Horizontalkräfte werden über einen Ringanker in den Stahlträger neben der Treppe und über die Holzstapeldecke kurzgeschlossen.
Die Treppenstufen wurden aus 8 mm gekantetem Stahlblech konstruiert.
Alle Balken der Holzbalkendecke im Küchen-, bzw. Wohnbereich wurden aus der ursprünglichen Holzkonstruktion nach einer Aufbereitung wiederverwendet.
Bauherr:
Dr. Beate Burkhart + Felix Fröde
Architekt:
Dipl.-Ing. Ulrike Krämer, Darmstadt
Ausführungszeitraum:
2019
Erbrachte Leistung:
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